Der Technopark Winterthur ist eine Erfolgsgeschichte. Seit der Gründung im Jahr 2000 hat Geschäftsführer René Hausammann dessen Entwicklung massgeblich geprägt. Im Juli 2016 wird er die Schlüssel an seinen Nachfolger Thomas Schumann weitergeben.
Im Technopark Winterthur sind heute 43 Unternehmen und zwei Institute der ZHAW eingemietet. Sie bilden den gewünschten Mix aus innovativen Unternehmen und Wissenschaft, wie er im Konzept des Technoparks definiert ist. Der Ruf als gute Adresse für Innovation und Wissenstransfer – insbesondere mit der ZHAW –, den René Hausammann in seinem 16-jährigen Engagement für die Institution aufgebaut hat, hilft auch der Standortförderung, Unternehmen nach Winterthur zu holen. Nicht nur Schweizer Firmen, sondern auch Unternehmen aus Japan, Österreich, Deutschland und Italien haben den Technopark Winterthur als Standort gewählt.
Am 1. Juli 2016 übergibt René Hausammann nun das Zepter an seinen Nachfolger Thomas Schumann. Wie sein Vorgänger ist auch er Doktor der Physik. Er kennt die unterschiedlichen Perspektiven seiner Ansprechpartner aus seiner eigenen beruflichen Erfahrung: Thomas Schumann war als Wissenschaftler, Berater, Business Developer, Startup-Gründer und CEO sowie als Technischer Leiter tätig. Auch das Umfeld des Technoparks Winterthur kennt er bestens, war er doch mit seinem Startup sieben Jahre lang im Technopark Winterthur ansässig.
Schumann ist überzeugt: «Die Schweiz braucht Innovationen. Technologieparks helfen mit, dass wir Schweizer nicht nur Weltmeister im Erfinden sind, sondern aus den Erfindungen auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze entstehen. Hierzu einen Beitrag zu leisten, motiviert mich sehr.» Der Technopark Winterthur sei besonders bedeutungsvoll, weil er beispielhaft einen ehemaligen Industriestandort wandeln und anpassen helfe und weil sich die öffentliche Hand gemeinsam mit der Wirtschaft und der Wissenschaft engagiere. «Ich spüre Respekt vor dem bisher Erreichten und eine grosse Verantwortung, diese Erfolgsgeschichte weiterzutragen», so Schumann.
René Hausammann ist stolz darauf, dass es gelungen ist, eine gefragte Plattform zu etablieren, die finanziell eigenständig und unternehmerisch geführt ist. «Das ist rar in der Szene», meint Hausammann. Die Hauptaufgabe sei, die richtigen Leute mit der richtigen Idee im richtigen Moment zusammenzubringen und so unabsehbare Synergien zu schaffen. Doch es brauche weit mehr, um den Technopark Winterthur erfolgreich zu führen, betont Hausammann. «Die Herausforderung der Arbeit ist, dass sie aus einer bunten Palette von vielen Aufgaben besteht, die alle wichtig sind: Es braucht zum Beispiel die umsichtige Sanierung des Sandsteinsockels unseres 110-jährigen Altbaus genauso wie das gelungene Zusammenbringen von KMU mit Hochschulvertretern an unserem letzten Innovations-Apéro zum Thema EU-Forschungsgelder für KMU – oder ein gut funktionierendes Bistro, welches zum inspirierenden Austausch über den Mittagstisch einlädt.»
In den letzten Jahren habe sich gegenüber der Startphase Anfang 2000 sehr viel verändert, meint Hausammann. «Heute sind die Themen Startups, Technologietransfer und Innovation in allen Medien und es gibt fast ein Überangebot an Förderinitiativen.» Die meisten seien aber «Software». Immer noch gebe es zu wenige nachhaltig geplante und finanziell erfolgreiche «Hardware»-Plattformen wie den Technopark Winterthur.
René Hausammann bleibt der «Szene» treu und wird sich auch in Zukunft für Startups und innovative Unternehmen engagieren. Er wurde per Januar 2016 zum Präsidenten von SwissParks.ch gewählt, dem nationalen Verband der Gründer- und Technologiezentren in der Schweiz. Auch dem Technopark Winterthur wird er weiterhin für einzelne Aufgaben zur Verfügung stehen.
Thomas Schumann, Dr. sc. nat. ETH, Executive MBA
1958, wohnhaft in Trogen, Vater von drei erwachsenen Kindern
Nach dem ETH-Studium in Physik war Thomas Schumann zunächst wissenschaftlich tätig und entwickelte Messtechnik für partikelförmige Luftschadstoffe. Danach wechselte er in die öffentliche Verwaltung und warb bei Industrie und Gewerbe um mehr Verständnis für Umweltschutzmassnahmen. Nach einem betriebswirtschaftlichen Zusatzstudium an der Universität St. Gallen arbeitete Thomas Schumann in einer Beratungsfirma und setzte diverse KTI-Projekte zur Stützung der Werkzeugmaschinenbranche um. Danach trug er selbst operative Verantwortung in einem mittelgrossen Unternehmen. Das hat ihn motiviert, ein Startup zu gründen. Mit der Firma Adhoco war er während sieben Jahren im Technopark Winterthur eingemietet. Er kennt die Bedürfnisse von Startups also bestens und ist mit dem Umfeld bereits vertraut. In den letzten vier Jahren hat Schumann als Leiter Technologie bei der börsenkotierten Zehnder Group AG gewirkt.
TECHNOPARK® Winterthur
Ein internationales Netzwerk, ein direkter Draht zur ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und ein anregendes Umfeld für zukunftsorientierte Unternehmen: Seit 2002 nutzen zahlreiche Unternehmen, die im TECHNOPARK® Winterthur angesiedelt sind, die Kontakte untereinander und zu externen Partnern. Mit dem im Januar 2010 eröffneten Erweiterungsbau stehen total 10’000 Quadratmeter für innovative Unternehmen zur Verfügung, welche die Vorteile einer guten Vernetzung zwischen Hochschule und Wirtschaft als Mehrwert erkennen.