Winterthur – Bei den Arbeiten am künftigen Atelierhaus K.118 auf dem Sulzerareal und dem Bürogebäude der Axa in Winterthur setzen die Bauherren auf zirkuläres Bauen. Dabei werden mit dem wiederverwendeten Baumaterial klimafreundliche und stilistisch anspruchsvolle Schmuckstücke kreiert.
Die Wiederverwendung von Baumaterial soll den CO2-Fussabdruck von Bauprojekten verringern. Zwei Projekte in Winterthur verdeutlichen, was mit zirkulärem Bauen dabei erreicht werden kann. Sie werden in einem Beitrag auf dem Portal baublatt vorgestellt.
Sowohl die Verantwortlichen für den Bau des künftigen Atelierhauses K.118 auf dem ehemaligen Sulzerareal als auch die Zuständigen für die Sanierung des Bürogebäudes der Axa-Versicherungen an der Römerstrasse 17 hätten den Anspruch, „eine Bestandsliegenschaft mit gebrauchten Bauteilen klimagerecht umzubauen“, wird im Beitrag erläutert. Beim Projekt Atelierhaus würden dabei „letztlich 60 Prozent des infrage kommenden Materialvolumens wieder- oder weiterverwendet“, wird Marc Angst vom Baubüro in situ dort zitiert. Dem Wiederverwendungsexperten, der die Bauarbeiten begleitet, zufolge, kann das Bauprojekt dadurch rund 500 Tonnen CO2-Emissionen vermeiden.
Gleichzeit verleihen die wiedereingesetzten Bauteile wie Geländer, Stahlträger, Türen und Fenster dem Gebäude einen ganz eigenen Stil in einer Mischung aus alt und neu. „Durch die Wiederverwendung von Materialien mit Patina und eigener Geschichte schaffen wir ein Gebäude mit grossem Identifikationspotenzial, das etwas zu erzählen hat“, meint Angst.
Einen weiteren Vorteil des zirkulären Bauens zeigt die Sanierung des Bürogebäudes der Axa-Versicherungen auf. „Mit einem herkömmlichen Sanierungsansatz hätten wir das von der Bauherrin Axa vorgegebene Budget nicht erreicht“, wird Cyrille Veron, der bei der Totalunternehmung Losinger Marazzi für das Renovations- und Umbauprojekt verantwortlich zeichnete, im Beitrag zitiert. „Dank der Wieder- und Weiterverwendung wertiger Bauteile haben wir jedoch massive Kosteneinsparungen erzielt und gezeigt, dass sich zirkuläres Bauen rechnet.“ hs
Café Europe am 17.07.20
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