Winterthur – Ein optimaler Medikamenteneinsatz kann Kosten sparen, sowie Behandlungsdauer oder Nebenwirkungen reduzieren. Einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zufolge wird dieses Potenzial von Spitälern nicht ausgenutzt. Sie zeigt zudem Ansätze zur Optimierung auf.
Mit der Zunahme medikamentöser Therapien entwickelten sich Arzneimittel immer stärker zu einem wichtigen Kostenfaktor für Spitäler, schreibt die ZHAW in einer Mitteilung. Sie hat in einer Studie den Umgang Schweizer Spitäler bei Entscheidungen zur Medikamentenwahl untersucht und das Potenzial für eine Optimierung des Medikamenteneinsatzes ausgelotet.
Dabei liessen sich durch einen optimalen Medikamenteneinsatz nicht nur Kosten sparen, wird in der Mitteilung weiter erläutert. Auch die Patienten könnten profitieren, wenn sich die Aufenthaltsdauer im Spital dadurch verringern oder Nebenwirkungen des Medikaments reduzieren liessen.
Den Erkenntnissen der Forscher zufolge gehen die Spitäler derzeit noch sehr unterschiedlich bei der Medikamentenauswahl vor. Einige Spitäler prüften bereits, „welche direkten und indirekten Kosten die verschiedenen Optionen mit sich bringen“, wird Studienleiter Florian Liberatore in der Mitteilung zitiert. „Andere Spitäler hingegen fokussieren noch stark auf einen einzelnen Bereich, nämlich auf möglichst niedrige Kosten im Medikamenteneinkauf.“
Den Erkenntnissen der Forscher zufolge gibt es für die Spitäler verschiedene Stellschrauben, mit denen sie den Einsatz von Medikamenten optimieren können. An erster Stelle wird in der Mitteilung hier die Beachtung indirekter Effekte, wie den Auswirkungen auf die Verweildauer des Patienten im Spital, genannt. Weitere Stellschrauben sehen die Forscher in der Zusammenstellung des Sortiments und der Auswahl der Lieferanten. Auch eine engere Zusammenarbeit mit den Pharmaunternehmen kann ihnen zufolge Optimierungspotenziale erschliessen. hs
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Gesundheit||Winterthur Stadt & Region
Café Europe am 17.07.20
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